Wurzelkanalbehandlung, Endodontologie

Die Wurzelkanalbehandlung ist eine Behandlungsmöglichkeit, um einen Zahn zu erhalten, wenn er devital (also sein Zahnmark abgestorben) oder irreversibel entzündet ist.

Die Vorgangsweise:

Das lebende, eventuell bereits schmerzhaft entzündete oder auch abgestorbene Gewebe im Zahninneren wird unter Anästhesie restlos entfernt. Der Wurzelkanal wird außerdem mittels eines Bohrers erweitert, um später eine Füllung aufnehmen zu können. Sollten die Wurzeln gebogen oder geknickt sein, so ist eine aufwendigere Behandlung notwendig.

Bei einem vorzeitigen Verschluss können abgestorbene Gewebsreste Gase entwickeln, die auf den Hauptnerv Druck ausüben. Dies wiederum verursacht Schmerzen. In diesem Fall ist es notwendig, dass der Zahn offen bleibt.

Vor dem Verschließen wird der Kanal in einer Röntgenaufnahme vermessen und die Füllung vorbereitet. Erst wenn der Wurzelkanal sauber, trocken und schmerzfrei ist, kann der Zahn endgültig gefüllt werden.

Je nachdem, wie viele Wurzelkanäle der Zahn hat (bis zu vier) und wie gut diese zugänglich und zu reinigen sind, können mehrere Behandlungstermine notwendig werden.

Aber der Zeitaufwand für die Wurzelbehandlung lohnt, aus vielerlei Gründen:

–  Der natürliche Zahn bleibt erhalten und fest an seinem Platz im Kiefer!

–  Der eigene Zahn bleibt in seiner Form und meistens auch in seiner Farbe erhalten  – ein optisches Plus!

–  Es wird keine umfangreiche Zahnbehandlung mit möglicherweise
aufwendigem Zahnersatz notwendig!

–  Wenn später einmal eine Brücke über verloren gegangene Nachbarzähne
notwendig werden sollte, bietet der eigene Zahn eine hervorragende Stütze!

–  Am wurzelbehandelten Zahn kann eine Krone aufgebaut werden, wenn der Zahn
durch einen Wurzelstift gestützt wird.

Um nach erfolgreicher Wurzelkanalbehandlung den Zahn langfristig zu erhalten, ist oft zur Stabilisierung die Versorgung mit einer Krone oder Teilkrone empfehlenswert.

„Stift und Krone“ was ist das?

Wurzelbehandelte Zähne sind spröde und brechen deshalb sehr leicht bei Überbelastungen. Um von vornherein das Risiko zu minimieren, wird ein so genannter Wurzelstift angefertigt.

Dabei wird ein gefüllter Wurzelkanal ausgebohrt, eine Abformung der Situation gemacht und ein Gipsmodell erstellt.

Auf dem Gipsmodell wird vom Techniker ein Wurzelstift aus Wachs angefertigt, der in der weiteren Folge aus Gold in einem Guss hergestellt wird.

Danach wird der Stift in den Wurzelkanal einzementiert. Er dient so als hervorragende Stütze für eine Zahnkrone.

Aus diesem Grund kann die darunter liegende Wurzel selbst bei großen Belastungen nicht mehr so leicht brechen.